März 2022

Liebe Leserinnen, lieber Leser,
etwas Unfassbares ist geschehen und geschieht im Moment: ein Angriff in Europa auf ein demokratisches Land. Ein Angriff mit Waffen und sogar der Drohung, Atomwaffen einzusetzen! Keiner hat damit gerechnet; keiner hat es sich vorstellen können, dass nach so langer Zeit des Friedens hier in Europa ein Angriffskrieg begonnen wird. Ich bin zutiefst erschüttert und berührt.
Jetzt heißt es, kühlen Kopf zu bewahren. Mit Bedacht und Umsicht und Wohlwollen nach Lösungen zu suchen. Das muss im Großen wie im Kleinen geschehen. Auf politischer Ebene (im Großen) sind die Volksvertreter gefordert, den Frieden zu bewahren. Ist das möglich, wenn man auf die Provokation mit Gegenangriff reagiert? Sollten wir tatsächlich in den Kampf gehen? Sollten wir tatsächlich von unseren Waffen Gebrauch machen? Wohin wird das führen? Wird ein verrückter Kriegsverbrecher sich von kriegerischen Gegenangriffen beeindrucken lassen und aufgeben? So ein Mensch wird weiterkämpfen ohne Rücksicht auf Leiden und Menschenleben. Wollen wir diese Eskalation? Eine Atombombe wird mit der nächsten vergolten, auf den Einsatz biologischer Waffen folgen weitere schreckliche Vergeltungsmaßnahmen. Wollen wir so ein Leid und so eine Vernichtung des Lebens wirklich in die Welt bringen?
Die einzige Möglichkeit, den Frieden zu bewahren, ist, nicht zu den Waffen zu greifen. Kapitulation auf der Ebene des Kampfes, der Aggressionen, des Vernichten-Wollens ist der erste Schritt, der in den Frieden führt. Ich darf nicht zurückschlagen, ich darf mich nicht auf die gleiche Ebene des Aggressors begeben. Ich muss mich fried-voll, wohlwollend, liebe-voll dem Aggressor entgegenstellen. Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin!!! Ein Satz: einfach, klar und sinnvoll. Gandhi, Martin Luther King, Nelson Mandela, Jesus: sie haben die Liebe gegen Unterdrückung, gegen Ungerechtigkeit, gegen Wut und Zerstörung eingesetzt. Und sie haben gewonnen! Das ist der einzig mögliche Weg, gerade in unseren Zeiten, in denen es machbar ist, die Menschheit zu vernichten.
Lösungen im Großen und im Kleinen suchen und finden. Was bedeutet das jetzt „im Kleinen“? Kann jeder von uns zum Frieden beitragen? Ja, jeder kann seinem „Feind“ entgegenkommen. Jeder kann in seinem kleinen privaten Umkreis für Frieden sorgen, für Vergebung, für Versöhnung. Jeder kann Streitereien beenden, auf den anderen zugehen, sich vertragen, gemeinsame Lösungen suchen. Jeder kann ein wohlwollendes Miteinander schaffen. Das heißt nicht, dass ich alles mit mir machen lassen muss, dass ich alle erdulde und ertrage. Ganz im Gegenteil: jeder sollte sich seiner Werte und Prinzipien bewußt sein, wissen, was richtig und gut für ihn ist, moralische Grundsätze haben und leben und sich dafür auch einsetzen. Immer die Liebe im Fokus für sich selbst und den anderen. Mein Spruch: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst und zuerst dich selbst“ gewinnt gerade in dieser Zeit besondere Bedeutung. Lasst uns aufbrechen in dieses neue Zeitalter. Lasst uns aus dem Kämpfen, aus dem Gegeneinander hinein in ein liebevolles Miteinander gehen. Das beginnt in unseren Köpfen, in unserem Denken. Ich kann mich dazu entscheiden und es dann in meinem Alltag praktizieren, so gut, wie es mir möglich ist. Immer und immer wieder. Damit verändere ich mich, mein unmittelbares Umfeld, meine Welt im Kleinen. Und je mehr Menschen das praktizieren umso mehr wird die Welt auch im Großen verändert. Lasst uns diese Macht nutzen und einsetzen und die Putins auf dieser Welt wird es bald nicht mehr geben. Wann sollten wir mit der Bewußtseinsveränderung anfangen, wenn nicht jetzt?
In dem Sinne: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und zuerst dich selbst.“
Wohlwollend mit meinen Lesern verbunden.
Elisabeth Weinrich

Post navigation