Angst und Denken

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

seid ihr euch bewußt, dass wir im Moment  in einer Zeit der Angst leben? Wohin wir auch schauen oder hören, uns begegnen Unsicherheit, Zweifel, Warnungen, Pessimismus, Drohungen: Ängste in vielfältiger Form. Presse, Funk und Fernsehen, eine Angstgeschichte in Wort und Bild nach der anderen. Wenn wir nicht sehr achtsam und sehr bewußt sind, landen wir in einer allumfassenden Angst-Trance. Gehen wir in Ängste hinein, so hat das fatale Folgen auf Körper, Geist und Seele. Heute möchte ich kurz die Folgen für unseren Geist, unser Denken beschreiben.

Sind wir in einem angstvollen Zustand, so schaltet unser Frontalgehirn, der Bereich, in dem wir logisch, analytisch, vernünftig denken, ab und um auf die Reflexebene. Das ist etwas „ungünschtig“! Denn gerade in solchen Phasen, in denen wir mit komplexen Problematiken konfrontiert werden, sollten und müssen wir unser gesamtes Potenzial zur Problemlösung zur Verfügung haben. Ist unser Frontalgehirn abgeschaltet, schalten wir um auf die älteste Region unseres Gehirns: auf die Reflexebene! Auf dieser Ebene stehen uns als Lösungen nur Angriff, Flucht oder Totstellreflex zur Verfügung. Zusätzlich sind wir in dem sogenannten bottom-up Denkstil. Das bedeutet, dass unser Aufmerksamkeitsfocus eingeengt ist, dass nur Einzelheiten und Details beachtet werden, unsere Wahrnehmung  auf das zu lösende Problem focussiert ist,  wir uns mit Routineabläufen beschäftigen, die Konzentration  eingeschränkt ist. Diese Reflexe  und dieser Denkstil helfen uns sicher nicht, das Corona-Problem zu lösen oder auch all die anderen Probleme, die zur Zeit auf Lösungen warten, wie z.B. Umgang mit Islamisten, mit der Klimakatastrophe, mit wirtschaftlicher weltweiter Ausbeutung von Mensch und Ressourcen, mit Diktatoren usw……. Sie erklären allerdings sehr gut, wie es zu so unsinnigen Taten wie z.B. den Lehrer-Mord in Frankreich kommen kann oder zu der derzeitigen Verunsicherung bzgl corona oder den Machtdemonstrationen verschiedener Diktatoren.

Also lasst uns aufpassen, dass wir nicht in die Angst gehen! Einer muss ja noch klar denken können! Das gute daran, wenn wir nicht in die Angst gehen ist zum einen, dass wir uns so viel wohler fühlen, dass wir zufrieden sind, egal, welche Herausforderungen um uns herum herrschen und wir zum anderen logisch, analytisch und vernünftig denken können. Wir befinden uns dann in dem top-down Denkstil: wir können kreativ denken und handeln, wir konzentrieren uns auf das Große und Ganze, probieren auch mal risikoreichere Varianten und Verhaltensweisen aus.

Seien wir mutig, optimistisch, entspannt und voller Vertrauen ins Leben und in uns! Und lassen wir uns überraschen, welche kreativen Lösungen wir zu den Herausforderungen in dieser Zeit finden werden.

In dem Sinne bleiben Sie gesund!

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und zuerst dich selbst.

Herzliche Grüße!

Elisabeth Weinrich

P.s.: Im nächsten blog beschreibe ich die Auswirkungen von Angst auf Körper und Seele und eine kurze Intervention gegen Angst.